|
Wir schreiben das Jahr 2002, ein Jahr das so voller weltbewegender Ereignisse war, dass man sich beinahe gezwungen sah, das Jahr gesetzlich auf 400 Tage zu erweitern. Gerhard Schröder wird erneut Bundeskanzler, die Schweiz stimmen über Ihre Zugehörigkeit zu den „Vereinten Nationen“ (UN) ab, Osttimor wir unabhängig, Avul Pakir Janulabdeen Abdul Kalam wird Staatspräsident in Indien, Eröffnung der deutsch-rumänischen Handelskammer in Bukarest (Rumänien), Schließung eines Konkordates zwischen dem Heiligen Stuhl und Brandenburg, Verfassungsänderung in Togo, … . Mal ganz ehrlich, wen interessiert´s!
Doch all diese Geschehnisse wurden von einem weit aus geschichtsträchtigeren Ereignis überschattet: Die Gründung der Keller-Teams – oder in Fachkreisen auch die „Legierung sozial problematischer Randindividuen“ genannt.Begonnen hat diese Geschichte, wie bereits erwähnt, im Winter des Jahres 2002.
Einige von uns waren es leid, sich dem damaligen „Mitläuferkult“ anzuschließen und schlossen sich zu einer eigenen Interessengruppe zusammen. Dies war der Ursprung des Keller-Teams. Von nun an – vor allem in den kalten Wintertagen wurden gewisse Personen von extremer, schon fast krankhafter Langeweile geplagt und suchten einen Ausweg aus diesem trostlosen Dasein. Die Lage war klar – wir brauchten einen Stützpunkt!!!
Da Bau- und Wohnwägen sowie Hütten und Erdlöcher aus moralischen und finanziellen Gründen nicht in Frage kamen, hatte eine schrecklich nette Familie Erbarmen mit den schon halb zu Eis erstarrten Gestalten, die teilweise schon psychotraumatische Anfälle hatten (Zitat: „Grab´ mr a Loch ond standat nei“). Uns wurde ein kleines Zimmer im Keller dieser barmherzigen Familie zur Verfügung gestellt, in welchem wir uns dann auch auf zunächst spartanische Art und Weise einrichteten.
Diese „soziale Einrichtung“ wurde zum Teil - vor allem in den Ferien – für Tage nicht verlassen. Zum Überleben diente uns wunderbarer, geschmackvoller, kühler und gegorener Gerstensaft (=Bier). Während unserer Aufenthaltszeit in dieser Einrichtung wurden oft politische Themen zerlegt und ausdiskutiert, sowie Pläne für lokalen Widerstand ausgeheckt, nebenbei Musik gehört und dem Gerstensaft gefrönt. Rasch wuchs das Keller-Team, wodurch ein Um- und Ausbau des Kellers unumgänglich wurde. So kam es, dass der Keller ausgebaut und somit vergrößert wurde, damit auch noch zukünftige Mitglieder einen Platz zum Sitzen haben werden. Nunmehr ist der Keller mittlerweile im Besitz einer Schnapsbar (Ole-Ole), eines Kühlschrankes und eines Kickers (Ole-Ole-Ole)!
In weiterer Planung steht die eine Erweiterung der Einfahrt, zum Teil um gewisse Fahrradunfälle unter Alkoholeinfluss zu verhindern, sowie eine direkte Anbindung des Kellers an die Autobahn 7 zu gewährleisten. Auch muss in nicht allzu ferner Zukunft eine Flurbereinigung mit Einebnung des Gartens durchgeführt werden um zu verhindern, dass mancher Besoffener beim nächtlichen Sprint in der Dunkelheit mit der (einzigen) Metallstange im Garten erneut kollidiert!
Dies ist der Beginn der unendlichen Geschichte des Keller-Teams aus Jagstzell...
|